Artikel | 06/29/2021 11:26:12 | 9 min Lesezeit

Nähen ist Trend: Burda Style setzt sich ein für mehr Nachhaltigkeit in der Medien- und Modebranche

Wenige Magazine auf der Welt haben „Slow Fashion“ besser verstanden als Burda Style. Seit mehr als 50 Jahren unterstützt und verbreitet die deutsche Lifestyle-Zeitschrift aktiv das Konzept, anstelle von blindem Konsum Kleidung selbst zu nähen oder zu ändern – inklusive passender Schnittmusterbögen für die Leserschaft in jeder Ausgabe. Und das Magazin möchte nicht nur die Modewelt verändern – Burda Style zeigt neue Wege auf in einer Industrie, die sich intensiv um mehr Nachhaltigkeit bemüht.

IconProfile.png Anastasios Voulgaris

Anastasios Voulgaris ist seit Januar 2017 Creative Director von Burda Style. In dieser Rolle ist er unter anderem für die gesamte Burda Style Musterkollektion verantwortlich. Zuvor war er stellvertretender Leiter der Modeabteilung von Burda Style (seit 2012) sowie Designer und Fashion Editor (seit 2002) an den Standorten München und Offenburg. Vor Aufnahme seiner Tätigkeit bei Burda Style arbeitete er für verschiedene Modeunternehmen in Athen und Paris und studierte Modedesign.

IconProfile.png Henning Röper

Henning Röper ist seit Mai 2019 CEO von Burda Create! und Geschäftsführer des Aenne Burda Verlags. Zuvor war er als Berater intensiv in die Gestaltung der verschiedenen Verlagsbereiche von Burda International eingebunden. Er verfügt über langjährige Erfahrung in der internationalen Medienindustrie.

 

„Wir verwenden für den Anleitungsteil unseres Magazins und die Schnittmusterbögen recyceltes Zeitungspapier, und unser 100 % recyceltes Transparentpapier hat eine vegane Wachsschicht auf pflanzlicher Basis,“ erklärt Henning Röper, CEO von Burda Create! – einer Abteilung bei Hubert Burda Media, die für Neukundengewinnung und Geschäftsausweitung zuständig ist.

„Darüber hinaus werden alle unsere Produkte entweder in Karton oder recycelten Folien verpackt und in Europa produziert. Burda Style hat sich auf die Fahnen geschrieben, die wachsende Tendenz zu nachhaltigerem Verbraucherverhalten aktiv zu unterstützen.“

Laut Burda Styles Creative Director, Anastasios Voulgaris, spielt die lokale Beschaffung eine wichtige Rolle bei der Produktion des Magazins. „Wir unterstützen kleine Nähateliers, verwenden europäische Stoffe und produzieren unser Fotomaterial lokal, um Reisen und Versandaktivitäten so gering wie möglich zu halten“, sagt er. „Unser gesamter Produktionsprozess, von der ersten Skizze bis zum Fertigstellen der Modelle – war schon immer Made in Germany und das wird auch so bleiben.“

Sobald die nachhaltig produzierte Ausgabe von Burda Style in den Zeitschriftenregalen landet, spielt sie eine Schlüsselrolle dabei, Menschen in Richtung Slow Fashion zu bewegen. „Die Leserinnen lieben die Inspiration der zusammengestellten Zeitschrift und schätzen die beigelegten Schnittmuster sehr,“ meint Röper. „Dazu kommt, dass bei etwa 30 Schnittmustern pro Burda Style Ausgabe der Preis von € 7,90 ein absolutes Schnäppchen ist.“

Wir glauben an die Attraktivität von Printmagazinen. Handarbeitszeitschriften sind gekommen, um zu bleiben.

„Unsere Zeitschriften werden nicht nur gelesen, sondern auch viele Stunden lang beim Nähen und Stricken verwendet und von unserer Leserschaft eifrig gesammelt. Das bedeutet, dass wir gegenüber anderen Zeitschriften eine viel höhere Leserbindung genießen. Unsere Abonnentenzahlen für burda style, burda easy und burda knitting steigen ständig. Das ist auch der Grund, warum wir weiterhin an die Attraktivität von Printmagazinen glauben. Handarbeitszeitschriften sind gekommen, um zu bleiben.“

 

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Der Kampf für das Gute

Für Burda Style ist das Einheften von Schnittmusterbögen in jede Ausgabe erst der Beginn einer Mission, um die Leserschaft zu mehr Nachhaltigkeit zu animieren. Die Zeitschrift hat kürzlich auch einen eigenen Bereich zum Thema Nachhaltigkeit geschaffen, in dem nachhaltige Modelabels sowie Hersteller und Persönlichkeiten, die versuchen, die Welt mit Kleidung, Stoffen, Fasern oder Accessoires ein Stück besser zu machen, vorgestellt werden.

Unser gesamter Produktionsprozess, von der ersten Skizze bis zum Fertigstellen der Modelle – war schon immer Made in Germany und das wird auch so bleiben.

„Nachhaltigkeit durch unsere Produkte zu fördern ist uns sehr wichtig“, sagt Voulgaris. „Wir planen, den Themenbereich Up- und Recycling in der Zukunft auszuweiten und eine noch stärkere Verbindung zwischen Print- und Digitalmedien zu schaffen, durch unsere Nähschule und Anleitungen, wie unsere Leserinnen und Leser Mode aufwerten können, anstatt sie wegzuwerfen.“

Als Zeichen des Engagements zur Förderung von Nachhaltigkeit hat Burda Style die ‚fairknallt‘ Bloggerin, Autorin und Fair Fashion Pionierin Marie Nasemann auf den Titel der Aprilausgabe gebracht und mit ihr ein Interview über Umweltthemen geführt.

„Marie Nasemann spiegelt das Thema nachhaltige Mode in idealer Weise wider, und das macht sie zu einer idealen Botschafterin für die Positionierung der Marke Burda Style“, sagt Voulgaris. „Sie lebt die Idee der Nachhaltigkeit tatsächlich, indem sie Fast Fashion vermeidet und sich auf bewusste Mode konzentriert.“

„Marie trägt und zeigt Mode von fairen und nachhaltigen Labeln und demonstriert, dass faire Mode sehr stylisch und zeitgemäß sein kann. Sie ist eine moderne Mutter, die Mode für ihr Kind schneidert und gleichzeitig offen, bodenständig und familienbewusst ist – das sind genau die Werte, für die Burda Style steht.“

Nähen als Entspannung

Als die Covid-19 Pandemie ausbrach und Lockdowns Teil unseres täglichen Lebens wurden, befand sich Burda Style plötzlich an vorderster Front, um den Menschen zu helfen, mit der Krise fertig zu werden und selber nähen war nicht mehr nur gut für die Umwelt, sondern auch für die seelische Gesundheit.

„Nähen gibt den Menschen die Gelegenheit, einen kreativen Raum für sich zu schaffen und etwas Einzigartiges zu erstellen“, sagt Voulgaris. „Auf entspannende Weise bekommt man Zeit für sich selbst. Darüber hinaus bietet der Austausch innerhalb der Näh-Community die Möglichkeit, sich Tipps zu holen und gemeinsam kreative Ideen zu entwickeln. Ich bin überzeugt, dass der Wunsch, dem Hobby Nähen nachzugehen, weiter wachsen wird.“

Als die Covid-19 Pandemie ausbrach, befand sich Burda Style plötzlich an vorderster Front, um den Menschen zu helfen, mit der Krise fertig zu werden und selber nähen war nicht mehr nur gut für die Umwelt, sondern auch für die seelische Gesundheit.

„Mit unseren Modellen und Designs inspirieren wir Frauen, die gerne für sich selbst nähen und helfen ihnen dabei, ihre Projekte fertigzustellen – von leicht nachzumachenden Ideen für Anfängerinnen bis zu fortgeschrittenen Designerstücken. Unsere Leserinnen können die von ihnen selbst gefertigte Kleidung mit Stolz tragen.“

„Genau das wollte Aenne Burda erreichen, als sie ihre Zeitschrift Burda Moden im Jahr 1950 gründete. Ihre Leidenschaft für Mode, neue Stoffe, auffallende Details und edle Muster wird nach wie vor von Burda Style ideal verkörpert.“

Burda sewing patterns 2.pngBurda Style bietet über 13.000 Schnittmuster, von der letzten Ausgabe der Zeitschrift bis zum umfangreichen Katalog früherer Kollektionen, aus denen Leserinnen ein Muster auswählen und ausdrucken und so mit ihrem Projekt sofort anfangen können.

 

Zusätzlich zu den Schnittmusterbögen in der Printausgabe können Leserinnen und Leser auch Bögen von der Burda Style Website herunterladen – was sich als sehr praktisch erwies, als die Pandemie Textilgeschäfte zur vorübergehenden Schließung zwang.

„Über unsere Website und damit verbundene Seiten in lizensierten Märkten bieten wir unsere Muster zum individuellen Download an – ein Musterblatt mit nur einem Stil und der dazu passenden Anleitung“, erklärt Röper.

„Dadurch können wir über 13.000 Schnittmuster anbieten, von der letzten Ausgabe der Zeitschrift bis zum umfangreichen Katalog früherer Kollektionen, aus denen Leserinnen ein Muster auswählen und ausdrucken und so mit ihrem Projekt sofort anfangen können. Das ist genau das, was eine wachsende Anzahl von Kunden sucht.“

Der bisher erfolgreichste Burda Style Download war ein einfaches Schnittmuster für eine Mund-Nasenschutzmaske, das bereits in einem sehr frühen Stadium der Pandemie angeboten wurde, während eine Spezialausgabe von Burda mit Homewear Styles sich ebenso als Verkaufsschlager erwies.

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Burda Style inspiriert Frauen, die gerne für sich selbst nähen und hilft ihnen dabei, ihre Projekte erfolgreich zu Ende zu bringen – von einfachen Anleitungen für Anfängerinnen bis zu anspruchsvollen Designerstücken.

Pandemiebedingt stiegen die Online-Verkaufszahlen von Burda Style, was zu einer Neuorientierung der e-Commerce Strategie des Unternehmens führte.

„Wir bauen unser e-Commerce Angebot mit anderen Materialien und Services aus, die unsere Leserschaft für ihr Hobby benötigen könnten“, sagt Röper. „Auf der anderen Seite sind wir davon überzeugt, dass Textilgeschäfte auch in Zukunft ein sehr wichtiger Verkaufskanal für uns bleiben werden und wir werden sie auch weiterhin nach besten Kräften unterstützen.“

Verhaltensmuster

Auch wenn die Einschränkungen durch die Lockdowns immer mehr gelockert werden, bleiben Nähe und ähnlich gelagerte Hobbies im Trend. Die Hubert Burda Media ist also weiter aktiv auf der Suche nach innovativen Möglichkeiten mit der Leserschaft in Kontakt zu treten.

„Wir bei Burda Create! haben eine große Leidenschaft für alle Handarbeiten, vor allem Nähen, Stricken und Häkeln“, sagt Röper. „Wir werden auch weiterhin unsere Zielgruppen inspirieren und dabei unterstützen, ihr Hobby auszuüben, indem wir ihnen modern Designs und genaue Anleitungen in jedem möglichen anwendbaren Format anbieten – gedruckt, digital oder als Live Event.“

„Wir veröffentlichen jetzt auch Schritt-für-Schritt Videoanleitungen für bestimmte Burda-Muster und über grundlegende Nähkenntnisse, um eine Community zu erreichen, die es gewohnt ist, auf diese Weise neue Dinge zu erlernen.“

„Ein weiterer Schritt ist die Ausweitung unserer internationalen Präsenz, indem wir unsere volle Produktpalette über lizensierte Partnerunternehmen anbieten. Die neuesten Zugänge sind Burda Style in serbischer Sprache, womit unser Flaggschiff mittlerweile in 17 verschiedenen Sprachen erscheint, und Burda Easy in ungarischer Sprache.“

 

Autor: Pierre De Villiers

Übersetzung: UPM

 


 

Dieser Artikel ist Teil der Reihe #PRINTISTHENEWBLACK, einer Zusammenarbeit mit FIPP, welche die Rolle von Print im modernen Medienmix herausstellt.

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