Artikel | 12/01/2020 11:33:21 | 3 min Lesezeit

Durchbruch beim Recycling von Asche

UPM und das Unternehmen SMI haben in der Papierfabrik Schongau gemeinsam ein Verfahren zur Herstellung von gefälltem Calciumcarbonat (PCC) aus Asche entwickelt. Das neue Verfahren ist in vieler Hinsicht ein Durchbruch: es ist eine neuartige, intelligente Methode zur Wiederverwendung von Asche, die zudem große Energieeinsparungen ermöglicht.

 

Rund 30% des herkömmlichen Calciumcarbonats, das durch das Brennen von natürlichem Kalkstein bei hohen Temperaturen entsteht, können jetzt ersetzt werden. Der Einsatz des neuen Produkts ENVIROFIL®30 PCC hat sich im Werk bereits positiv ausgewirkt. Er verringert die CO2 Emissionen um 10.800 Tonnen pro Jahr, senkt den Energieverbrauch um 13.500 MWh und reduziert den Schwerlastverkehr auf den Straßen um 2.500 Fahrten von und zur Fabrik.

„Das bei der Verbrennung anfallende Kohlendioxid (CO2) wird im Herstellungsprozess an diesen alternativen Füllstoff gebunden und dadurch nicht an die Umwelt abgegeben. Für uns ist das ein hervorragendes Beispiel für Innovation und Ressourceneffizienz. Das Verfahren stellt damit einen weiteren Baustein zur Schließung des Rohstoffkreislaufes dar“, so Heiko Hilbert, der das Projekt für UPM Schongau leitet.

Forschungszusammenarbeit mit einem vertrauenswürdigen Partner

Die gemeinsame Forschungsarbeit mit SMI hat vor rund 20 Jahren begonnen. Die ersten Versuche mit recycelter Asche als Ersatz für Branntkalk fanden 2002 statt. Damals waren aber die Partikel zu abrasiv und zu groß für die Füllstoffproduktion.

„Das chemische Verfahren zur Umwandlung von Asche zu Branntkalk ist nur ein Teil der Lösung. Es mussten dazu auch viele andere Faktoren berücksichtigt und in Zusammenarbeit zwischen Labor und UPMs Forschungszentren detailliert entwickelt und perfektioniert werden“, erklärt Hilbert, der an der Entwicklung des Patents zur Verkleinerung der Partikelgröße beteiligt war.

Die Zusammenarbeit zwischen den Partnern ist offen und vertrauensvoll und im Laufe der Zeit immer besser geworden. „Man kann anspruchsvolle Ziele nicht erreichen, wenn man seinen Partner nicht gut kennt“, sagt Heiko Hilbert.

Intensive Forschung zum Recycling von Asche wird fortgesetzt

Die wesentliche Abfallfraktion bei UPM ist die bei der Erzeugung von Bioenergie anfallende Asche. Derzeit werden 96 % der Asche im Erdbau, in der Zement- und Baustoffindustrie oder als Dünger verwertet. Vor der Wiederverwendung wird die Zusammensetzung der Asche stets sorgfältig überprüft. Nicht recyclingfähige Asche wird auf Deponien entsorgt. Ziel von UPM ist, bis 2030 keine Abfälle mehr auf Deponien zu entsorgen.

Die Asche von UPM Schongau ist vielseitig einsetzbar. ELURIT ersetzt Natriumhydroxid bei der Bleiche von Altpapierstoff. Cinerit wird im Erdbau eingesetzt. UPM Schongau wird sein Know-how auch anderen UPM Fabriken zur Verfügung stellen, wobei das Verfahren an die spezifischen Anforderungen und Ressourcen der einzelnen Standorte angepasst werden muss.

“Wir sind sehr daran interessiert, die Wiederverwertungsmöglichkeiten für unser mineralisches Ascheprodukt ELURIT sowohl intern als auch in anderen Branchen zu erweitern. In den Verfahren von UPM gibt es vielfältige Einsatzmöglichkeiten für Asche. Wir haben jede Menge Ideen, von denen viele bereits im Werk und unternehmensweit umgesetzt wurden“, so Hilbert.

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