Konnektivität sorgt für Logik in der Logistik

Die digitale Revolution führt uns in ganz neue Welten – und die Papierlogistik ist da keine Ausnahme. UPM bietet branchenführende Lösungen für die Konnektivität in Speditionen.

Ein Lastwagen biegt in den Ladebereich der UPM Papierfabrik Kaipola in Jämsä ein. Der Fahrer springt aus dem Wagen, grüßt das Abfertigungsteam und zieht ein Smartphone aus der Jackentasche. Er gibt die Versandkennung ein und drückt auf „Start". Die App berechnet seine 207 Kilometer lange Reise von der Fabrik bis zum Kunden in Vantaa.

Auch wenn der Fahrer die App schon ganz selbstverständlich nutzt, handelt es sich in Wahrheit um eine brandneue Innovation, die noch weiter optimiert wird. Sie nennt sich „UPM Mobile Load Tracker (MLT)" und ist eine für Android optimierte Lösung, die derzeit im Rahmen eines Pilotprojekts getestet wird. Seit März prüft UPM sie in Zusammenarbeit mit einer der größten finnischen Speditionen namens VR-Transpoint. Dort werden derzeit dreißig Fahrer für die Nutzung des Systems geschult.

Sichtbarkeit in Echtzeit

Die App ist die Antwort auf eine steigende Nachfrage nach mehr Sichtbarkeit im Auftragsabwicklungsprozess. Das Konzept entstand vergangenen November beim Brainstorming im Rahmen des Junction Hackathon, wo drei Studenten ein System ähnlich dem entwickelten, das UPM bereits intern geplant hatte.

Die App ist maximal benutzerfreundlich: Mit nur wenigen Eingaben von Anwenderseite überwacht es den Fortschritt der Lieferungen in Echtzeit und sendet umfassende Nachverfolgungsdaten gleich an UPM und den Kunden – jederzeit und überall.

„Der größte Vorteil ist natürlich die Sichtbarkeit", so Sari Karppala, Process Owner, Logistics bei UPM Paper ENA. „Der Kunde kann im Internet nachsehen, wo sich seine Lieferung in diesem Moment befindet. Und wenn wir sehen, dass ein Lastwagen Verspätung hat, kontaktieren wir den Kunden proaktiv."

In Zukunft sollen auch die Papierläger von der Nachverfolgungsfunktion profitieren. „Das Team kann in Echtzeit sehen, wann der Lastwagen ankommen soll und schon einmal alles vorbereiten, sodass das Beladen so schnell wie möglich geht", erklärt Karppala.

Logistik ist eine Teamleistung

Die App ist auch gut geeignet, um die Performance zu beurteilen: Welche Lieferanten sind immer pünktlich? Welche sind es nicht? „Solche Daten sind praktisch, wenn wir neue Verträge verhandeln", so Karppala.

Die Pilotphase soll bis zum Ende des zweiten Quartals dauern. Dann möchte UPM Feedback von VR-Transpoint und seinen Kunden sammeln und auf dieser Grundlage weitere Entwicklungen anstoßen. Im nächsten Schritt soll eine Kartenfunktion integriert und das System in China eingeführt werden.

„Unsere Kollegen der Papierfabrik in Changshu haben schon großes Interesse gezeigt", verrät Karppala. „Insgesamt macht dieses Projekt deutlich, wie wichtig eine enge Zusammenarbeit der verschiedenen UPM Teams in der Logistik ist." 

„Das Pilotprojekt war ein Erfolg", bestätigt Henna Luostarinen von VR-Transpoint. „Es ist ein extrem agiles Programm, das zeigt, wie alle Seiten von einer Zusammenarbeit profitieren. Wir haben schon fast alle unserer 240 Lastwagen mit einer eigenen Terminallösung ausgestattet. Unser Ziel ist es, den Fahrern nur eine einzige Lösung zu präsentieren, die ihnen alle erforderlichen Daten für die Nachverfolgung zur Verfügung stellt. Über einen elektronischen Datenaustausch werden die Informationen auch an den Kunden weitergeleitet."

Maßgeschneidert

UPM nutzt in Europa über 300 Speditionen. Jede hat eigene IT-Kapazitäten, so dass eine App allein niemals alle Situationen abdecken kann.

„In der Logistik muss alles maßgeschneidert sein. Bei diesem großen Volumen und so vielen Speditionen brauchen wir eine Kombination mehrerer Lösungen, damit alle Anforderungen abgedeckt sind. Der Mobile Load Tracker ist eines von drei parallelen Konnektivitätsprojekten, die wir bei UPM derzeit verfolgen", so Antti Ilovuori, Solution Owner, Logistics bei UPM Paper ENA.

„Als zweites Projekt entwickeln wir neue digitale Schnittstellen für die Planung von Überlandtransporten, in Zusammenarbeit mit unseren wichtigsten Transportunternehmen in Großbritannien. Die haben alle ihre eigenen Systeme für das Flottenmanagement und den elektronischen Datenaustausch."

Ein weiteres Projekt heißt MoM

Als drittes Projekt hat UPM sich in Kontinentaleuropa für eine neue Lösung entschieden. „Mobile Order Management (MoM)" wurde von Transporeon entwickelt, einem Anbieter für branchenspezifische globale Konnektivität. „MoM ist unserer eigenen App sehr ähnlich. Der Fahrer sendet über ein Telefon oder Tablet Statusereignisse und gibt uns so die Möglichkeit, unsere Lieferungen unterwegs zu verfolgen", erläutert Ilovuori.

Im Laufe der nächsten Monate arbeiten Ilovuori und seine Kollegen weiterhin an diesen drei verbundenen Projekten, die alle maximale interne und externe Sichtbarkeit bei der Auftragsausführung ermöglichen sollen.

„Bei der Digitalisierung sind wir unseren Konkurrenten bereits einen großen Schritt voraus. Ich kann mich gar nicht mehr erinnern, wann wir zum ersten Mal digitale Verbindungen zu unseren Spediteuren geschaffen haben. Aber es ist lange her. Wir müssen sie nicht mehr anrufen, um zu fragen, ob sie Kapazitäten frei haben. Alle Aufträge werden digital verarbeitet", so Ilovuori.

„In Zukunft ist es unser Ziel, unsere digitalen Kompetenzen weiter zu verbessern, um unseren Kunden präzise, pünktliche Lieferungen und bessere Sichtbarkeit zu bieten. Neue digitale Technologien bringen spannende Möglichkeiten mit sich. Vielleicht wird unser Papier eines Tages von selbstfahrenden Lastwagen geliefert. Aber momentan konzentrieren wir uns erst einmal auf die Konnektivität unserer Speditionen."

Text: Silja Kudel

 
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